Laut der Niedersächsischen Landesregierung bewährt sich an der B6 bei Laatzen eine Streckenradaranlage.
Der Vorteil gegenüber einem einfachen Blitzer liegt auf der Hand: Kurz vor dem Blitzer treten die Autofahrer einmal kräftig auf die Bremse und danach beschleunigen sie wieder und umgehen so eine Strafe, obwohl ihnen diese wohl zugestanden hätte. Das bundesweit erste Streckenradar zur Geschwindigkeitskontrolle südlich von Hannover soll solche Autofahrer überlisten. Die Anlage misst das Tempo nicht an einer einzelnen Stelle. Stattdessen ermittelt sie die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem zwei Kilometer langen Abschnitt. Dafür werden die Kennzeichen aller vorbeifahrenden Autos - unabhängig von ihrem Tempo - erfasst und für kurze Zeit anonymisiert gespeichert.
Ein Anwalt wehrte sich dagegen wegen datenschutzrechtlicher Bedenken, scheiterte aber letztlich auch vor dem Bundesverfassungsgericht.
Die rechtlichen Hürden des Einsatzes von Streckenradaranlagen sind also genommen und somit könnten nun auch andere Bundesländer mit dem Einsatz folgen. Ob sich vor dem Hintergrund, dass diese Anlagen sehr teuer sind, deren Einsatz sich wirtschaftlich gesehen lohnt, bleibt aber noch abzuwarten.