Wer ein Elektrofahrzeug oder ein Elektrohandy (also alle Handys neuerer Bauart) benutzt, dessen Daten werden permanent erfasst und gespeichert, insbesondere wer wann wo war. Gegen Apple läuft nun eine Sammelklage, weil der Verdacht besteht, dass Apple zusätzlich noch ihre Verhaltensweisen und Gespräche mitschreibt, ohne dass sie davon etwas merken. Der gläserne Bürger ist längst überholt. Von den meisten gibt es ein dann 365 Tage-Protokoll, ergänzt durch das, was man zusätzlich im Computer eintippt und von Google, Outlook, TikTok oder sonst wem erfasst wird. Bei Facebook, Instagram usw. liest auch der Staatsschutz mit. Kommt es später zu Verdachtsmomenten einer Straftat, wird der Verdächtige im Nachhinein von den Ermittlungsbehörden durchgescannt. Wehe dem, der irgendwann einmal eine Anleitung zum Bombenbau sich angesehen hat oder Preise für eine Handfeuerwaffe abgefragt hat. In der Regel sind die Verhaltensweisen der User sehr viel harmloser, aber nicht ungefährlicher für die betreffende Person.

 

Was kann man dagegen tun? Verlangen Sie bei allen Programmen, die sie nutzten, bei allen Apps und allen Produkten, die technisch elektronisch unterstützt werden, dass keine Protokolle, Mitschnitte, vor allem nicht zu Verbesserung-Untersuchungszwecken erfolgen. Verlangen Sie Abschaltung bereits installierter Spionagesoftware usw., insbesondere auf Standortabfragen. Offenbar sind dann nicht alle „Dienste“ umfassend nutzbar. Vielen ist leider völlig egal, ob die „Big Brothers“ Daten von Ihnen erheben und damit noch einträglich handeln.

 

Die Frage, ob ein Handy „mithört“, was Sie sagen, ist komplex und hängt davon ab, wie die Technologie und die installierten Anwendungen verwendet werden. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

 

 

1. Mithören durch Sprachassistenten

  • Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant reagieren auf Aktivierungswörter wie „Hey Siri“ oder „OK Google“. Nach der Aktivierung werden Ihre Sprachdaten aufgezeichnet und zur Verarbeitung an Server gesendet.
  • Es gab Berichte, dass diese Systeme gelegentlich unabsichtlich aktiviert werden können, was dazu führt, dass Gespräche aufgezeichnet und analysiert werden.

 

2. Daten von Apps

  • Viele Apps fordern Zugriff auf das Mikrofon, auch wenn dies für ihre Hauptfunktion nicht erforderlich ist. Wenn Sie diesen Zugriff gewähren, könnten sie theoretisch zuhören, was Sie sagen, auch ohne dass Sie es merken.
  • Solche Daten können für gezielte Werbung genutzt werden, wobei dies meist durch die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen oder der Datenschutzrichtlinie abgedeckt wird.

 

3. Zufällige oder gezielte Werbung

  • Nutzer berichten oft, dass sie Werbung zu Themen sehen, die sie nur mündlich erwähnt haben. Dies muss nicht unbedingt auf "Mithören" zurückzuführen sein. Algorithmen können Verhaltensdaten wie Suchverläufe, Standortdaten oder Social-Media-Aktivitäten auswerten, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen.

 

4. Sicherheitslücken und Angriffe

  • Hacker könnten Geräte durch Schadsoftware kompromittieren, um das Mikrofon zu aktivieren und Gespräche mitzuhören. Dies ist jedoch kein systematisches Verhalten von Herstellern, sondern ein Sicherheitsproblem, das durch Vorsichtsmaßnahmen wie regelmäßige Updates und Sicherheitssoftware reduziert werden kann.

 

5. Rechtliche Regelungen

  • In vielen Ländern, darunter Deutschland, ist das Abhören von Gesprächen ohne ausdrückliche Zustimmung illegal.
  • Datenschutzgesetze wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) in der EU schreiben vor, dass Unternehmen transparent darüber informieren müssen, wie Daten gesammelt und verarbeitet werden.

 

6. Wie Sie sich schützen können

  • Überprüfen Sie App-Berechtigungen: Widerrufen Sie Mikrofonzugriffe von Apps, die diese Funktion nicht benötigen.
  • Verwenden Sie Sicherheitseinstellungen: Viele Smartphones bieten Optionen, die Nutzung des Mikrofons einzuschränken oder Benachrichtigungen zu aktivieren, wenn es verwendet wird.
  • Deaktivieren Sie Sprachassistenten, wenn Sie diese nicht benötigen.
  • Regelmäßige Updates: Halten Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu schließen.

 

Fazit

Während es technisch möglich ist, dass Apps oder Geräte Gespräche mithören, geschieht dies meist nicht ohne Ihre Zustimmung, entweder direkt oder durch die Annahme von Nutzungsbedingungen. Haben Sie die Nutzungsbedingungen schon mal überprüft oder wenigstens gelesen? Sie sollten Ihre Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen überprüfen und wenigstens bei ungewöhnlichem Verhalten aufmerksam sein.