In der Europäischen Union (EU) haben Sie durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eigentlich weitreichende Rechte, um zu kontrollieren, wie Unternehmen wie Apple Ihre Daten nutzen, speichern und weitergeben. Ob Sie jedoch vollständig verhindern können, dass Apple Ihre Daten verarbeitet, hängt von den Umständen ab. Hier sind die wichtigsten Punkte:

 

1. Rechte nach der DSGVO

 

a) Recht auf Auskunft (Art. 15 DSGVO)

  • Sie können von Apple verlangen, Ihnen alle Informationen offenzulegen, die sie über Sie gespeichert haben, einschließlich:
    • Art der Daten,
    • Zweck der Verarbeitung,
    • Dritten, an die Daten weitergegeben wurden.

b) Recht auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“, Art. 17 DSGVO)

  • Sie können Apple auffordern, Ihre Daten zu löschen, wenn:
    • die Daten für den ursprünglichen Zweck nicht mehr erforderlich sind,
    • Sie Ihre Einwilligung widerrufen und keine andere Rechtsgrundlage vorliegt,
    • die Daten unrechtmäßig verarbeitet wurden.

c) Recht auf Widerspruch (Art. 21 DSGVO)

  • Sie können der Verarbeitung Ihrer Daten widersprechen, insbesondere wenn diese für Marketingzwecke verwendet werden.
  • Bei berechtigtem Interesse von Apple (z. B. zur Verbesserung der Produkte) müssen sie nachweisen, dass ihre Interessen Ihre Rechte und Freiheiten überwiegen.

d) Recht auf Einschränkung der Verarbeitung (Art. 18 DSGVO)

  • Sie können beantragen, dass Ihre Daten nur eingeschränkt verarbeitet werden, beispielsweise wenn die Richtigkeit der Daten überprüft wird.

e) Recht auf Datenübertragbarkeit (Art. 20 DSGVO)

  • Sie können verlangen, dass Apple Ihre Daten in einem maschinenlesbaren Format bereitstellt, sodass Sie sie zu einem anderen Anbieter übertragen können.

 

2. Apple-Datenschutzrichtlinien

 

Apple betont in seinen Datenschutzrichtlinien, dass sie Daten möglichst minimieren und anonymisieren. Trotzdem gibt es Daten, die für die Bereitstellung von Diensten unverzichtbar sind (z. B. iCloud-Speicher, App Store-Nutzung). Diese Daten werden entsprechend der Nutzungsbedingungen verarbeitet, denen Sie zugestimmt haben.

  • Verzicht auf Datenverkauf: Apple verkauft nach eigenen Angaben keine Daten an Dritte, verwendet jedoch anonymisierte Daten für Analysen.
  • Optionen zur Anpassung: In den Einstellungen Ihres Geräts können Sie die Verarbeitung weitgehend anpassen:
    • Deaktivieren Sie personalisierte Werbung.
    • Begrenzen Sie die Standortfreigabe.
    • Überprüfen Sie App-Berechtigungen.

 

3. Vollständige Verhinderung der Datennutzung

 

  • Unverzichtbare Daten: Einige Daten müssen für den Betrieb der Dienste verarbeitet werden (z. B. für die Anmeldung bei Ihrer Apple-ID). Sie können diese Verarbeitung nicht vollständig verhindern, ohne die Dienste nicht mehr zu nutzen.
  • Opt-out für Werbung: Apple erlaubt es, personalisierte Werbung zu deaktivieren. Ihre Daten werden dann nicht mehr für solche Zwecke verwendet.
  • Offline-Nutzung: Sie können Dienste wie iCloud deaktivieren, um die Datenübermittlung zu minimieren. Dies schränkt jedoch die Nutzung der Geräte erheblich ein.

 

4. Wie Sie vorgehen können

 

  1. Kontaktieren Sie Apple:
  2. Legen Sie Beschwerde ein:
    • Wenn Apple Ihren Forderungen nicht nachkommt, können Sie sich bei der zuständigen Datenschutzbehörde (z. B. der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit) beschweren.
  3. Prüfen Sie die Einstellungen:
    • Überprüfen und minimieren Sie die Datenfreigabe in den Geräteeinstellungen.