Die EU-Kommission hat wegen rechtswidriger Kartell-Absprachen zu den sog. AdBlue-Tanks für die bessere Abgasreinigung aufgrund Harnstoff-Lösungen gegen Volkswagen und BMW ein Bußgeld verhängt i.H.v. 500 Millionen Euro gegen Volkswagen und 375 Millionen Euro gegen BMW. Die betroffenen Autohersteller geben gegenüber der Presse kleinlaut an, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen sei. Man wolle die Bußgelder akzeptieren. Auch Daimler soll an dem Kartell beteiligt gewesen sein, soll aber von einer Kronzeugenregelung profitieren und deshalb straffrei bleiben, berichtet ntv.de.
In der Sache geht es um Zusammenkünfte zwischen 2009 und 2014. Wenn dem so ist, ist dies auch ein Hinweis auf die späteren Abgasmanipulationen, die vor allem deswegen notwendig wurden, weil die AdBlue-Tanks von vornherein zu klein dimensioniert wurden. Wenn es aber auf Emissionsfreundlichkeit ankommt, müssen sie auch nicht besonders groß sein. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass an der Abgasreinigung schon ab diesem Zeitpunkt herumgetrickst wurde, wie wir schon 2019 vermutet haben (s. den Bericht „Viererbande: Martin, Wolfgang, Hans-Jakob, Rupert und das Harnstoff-Problem). Dieser Umstand würde dafürsprechen, dass die Manager bei Volkswagen und Audi, allen voran Martin Winterkorn nicht erst 2015 bescheid wussten, sondern schon 2009 oder noch früher.