Das erste Zauberwort heißt Dokumentaion. Das zweite Zauberwort heißt proaktives Handeln. Das bedeutet zunächst, sich einen versierten Berater für die Problemlösung an die Seite zu nehmen. Wir beraten eine Reihe von Privatpersonen und Unternehmen außergerichtlich auf Stundensatzbasis. Das macht die Problemlösung unter dem Strich oftmals erstaunlich kostengünstig und zudem rechtssicher.
Um Gerichtsverfahren zu vermeiden, gibt es mehrere Ansätze, die sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen hilfreich sein können:
1. Präventive Maßnahmen
a) Rechtliche Beratung: Frühzeitige Konsultation eines Anwalts zur Klärung rechtlicher Fragen oder zur Vertragsgestaltung kann Streitigkeiten vorbeugen.
b) Klare Verträge: Sorgfältig formulierte Verträge mit klaren Regelungen und Klauseln (z. B. zu Zahlungsbedingungen, Haftung, Kündigung) minimieren Interpretationsspielräume.
c) Dokumentation: Lückenlose Dokumentation von Absprachen und Vorgängen schafft Transparenz und Beweissicherheit.
2. Kommunikation und Verhandlung
a) Früher Dialog: Konflikte können oft durch offene und frühzeitige Gespräche gelöst werden, bevor sie eskalieren.
b) Mediation: Die Einschaltung eines Mediators kann helfen, Konflikte außergerichtlich zu klären, da er als neutraler Dritter Lösungen erarbeitet, die für beide Seiten akzeptabel sind.
c) Vergleichsbereitschaft: Kompromissbereitschaft kann langwierige Streitigkeiten und hohe Kosten vermeiden.
3. Alternative Streitbeilegung
a) Schlichtung: Schlichtungsverfahren bieten eine kostengünstige und schnelle Möglichkeit, eine Einigung zu erzielen.
b) Schiedsgerichtsbarkeit: Schiedsgerichte sind eine Alternative zum staatlichen Gericht, bei der beide Parteien einen unabhängigen Schiedsrichter bestimmen.
4. Risikomanagement
a) Versicherungen: Rechtschutz- oder Haftpflichtversicherungen können helfen, das finanzielle Risiko eines Rechtsstreits zu mindern und eine frühzeitige Einigung zu fördern.
b) Risikobewertung: Eine Bewertung der Erfolgsaussichten und der wirtschaftlichen Folgen eines potenziellen Rechtsstreits kann dazu beitragen, vorschnelle Klagen zu vermeiden.
5. Klare interne Strukturen (für Unternehmen)
a) Compliance-Programme: Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und interner Richtlinien reduziert das Risiko von Streitigkeiten.
b) Beschwerdemanagement: Ein funktionierendes internes System zur Bearbeitung von Beschwerden kann Konflikte frühzeitig entschärfen.
6. Vermeidung durch Verjährung und Fristenkontrolle
a) Fristen einhalten: Klärung rechtlicher Angelegenheiten innerhalb der Verjährungsfristen kann Konflikte vermeiden.
b) Regelmäßige Überprüfung: Verträge und rechtliche Verpflichtungen regelmäßig überprüfen, um Streitpotenzial zu minimieren.
Unaghängig davon ist die Zahl der Zivilverfahren in Deutschland ist zwischen 2007 und 2023 deutlich gesunken. An Amtsgerichten gingen die Verfahrenseingänge um knapp 39 % zurück, an Landgerichten um etwa 19 %. Gründe dafür sind unter anderem ein genereller Rückgang der Klagebereitschaft sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die zeitweise zu einem Tiefpunkt führten. Dennoch haben Gerichte weiterhin viel zu tun, vor allem durch Massenverfahren, wie beispielsweise im VW-Abgasskandal. Der Rückgang betrifft alle Streitwertgruppen und Bundesländer gleichermaßen.