Just als in den USA der Abgasskandal aufgedeckt wurde, gründete Martin Winterkorn zusammen mit seiner Frau Anita die OGH Immo GmbH, kurz danach auch noch die M + A OGH Immo GmbH & Co KG. Als Geschäftsführerin wurde jeweils die Gesellschafterin Anita Winterkorn bestellt. Die WELT AM SONNTAG vermutete schon 2016, dass das entstandene Firmengeflecht dazu dienen könnte, Vermögen in Sicherheit zu bringen, sollte Martin Winterkorn in der Folgezeit für den Abgasskandal persönlich haften. Zwischenzeitlich ist es soweit. Wir und unsere Mandantschaft haben Martin Winterkorn zwischenzeitlich direkt auf Schadensersatz verklagt. In dem Zusammenhang bekam nun auch die Ehefrau Post: eine Haftungsanzeige unserer Kanzlei mit der Aufforderung, für Ansprüche gegen ihren Mann eine Haftungserklärung abzugeben.
Sind mit den Firmengründungen oder in der Folgezeit Vermögensübertragungen von Martin Winterkorn an seine Frau oder an Dritte vorgenommen worden, könnten diese Übertragungen als relativ unwirksam betrachtet werden für den Fall, dass Martin Winterkorn zu einem späteren Zeitpunkt Vermögenslosigkeit einwenden sollte. Die Haftungsanzeige dient in erster Linie dazu, eine gutgläubige Weiterveräußerung zu unterbinden.