Bereits im April d. J. hatten wir darauf hingewiesen, dass trotz Corona viele Unternehmer bis heute keinen echten Notfallplan erarbeitet haben, weder für die Firma noch für sich privat. Erschreckend ist, dass es immer noch eine ganze Reihe von Unternehmen/Unternehmern gibt, die sich keinen echten „survival plan“ erarbeitet haben. Oftmals schwirrt in den Köpfen eine ungefähre Ahnung, was der Einzelne macht, wenn dies und das passiert. Konkret ist da aber oftmals gar nichts. Trotz der einschneidenden Änderungen ist von vielen weder ein worst-case-Szenario durchgespielt worden, noch sind Alternativpläne konkretisiert worden. Man kann nur eines raten: Wer das bis heute nicht gemacht hat, sollte sich zwingend die Zeit nehmen und verschiedene Szenarien konkret durchspielen.
Problemen kann man nur ausweichen, wenn man sie vorher gesehen hat.
Es müssen nicht unbedingt eigene finanzielle existenzielle Schwierigkeiten sein. Wie ist das Unternehmen aufgestellt, wenn links und rechts Rechnungszahler ausfallen oder noch schlimmer, Insolvenzverwalter später bereits vereinnahmte Gelder wieder zurückfordern. Dies wird um so wichtiger, als der Staat nicht unbegrenzt Überbrückungshilfen zur Verfügung stellen kann. Es ist außerdem davon auszugehen, dass innerhalb des europäischen Marktes möglicherweise auch ein Verteilungskampf der Corona-Hilfen ausbrechen wird und es möglicherweise infolge dessen auch zu politischen Verwerfungen kommt. Viele haben noch nicht begriffen, dass die Herausforderungen und Umwälzungen zu dauerhaften weltwirtschaftlichen Veränderungen führen wird, sofern nicht morgen oder spätestens nächsten Monat ein Impfstoff gefunden ist. Nach dem Wissensstand 20.08.2020 dauert die Pandemie drei Jahre. Knapp sieben bis acht Monate davon sind bislang rum.