RA Rafael Fischer | Allgemein

Die Online-Handelsplattform Vinted ist ein idealer Tummelplatz für Betrüger. Die angebotenen Gebrauchsartikel sind in der Regel im unteren Preissegment angesiedelt. Da gehen Käufer oftmals das Risiko ein, keine sichere Zahlungsweise zu wählen, um den billigen Deal nicht unnötig teurer zu machen. Aus „unnötig“ wird immer wieder ein Totalverlust der Zahlung. Betrüger haben sich darauf spezialisiert, die Zugangsdaten von der Konten von erfolgreichen Verkäufern zu erhalten, um dann in deren Namen mit vielen positiven Bewertungen, die sich angesammelt haben, selbst Fake-Angebote bei Vinted einzustellen. Ist der Betrüger erst mal drinn, ändert er das Login. Der eigentliche Benutzer kommt nicht mehr auf seinen Account, er wurde ausgesperrt. Alarm! Selbst wenn der/die Betroffene schnell reagiert, reichen ein paar Stunden, um vermeintlich gute Angebote zu lancieren und von unbedarften Käufern abzukassieren, um danach die Ware eben nicht zu versenden. Die Käufer vertrauen auf die positiven Bewertungen der Vergangenheit, die ja der Betrüger „mitgestohlen“ hat.

Sie merken gar nicht, dass es gar nicht mehr der ursprüngliche Nutzer ist. Denn der Name bleibt gleich, die Bewertungen bleiben gleich (gut). Deshalb gilt auch in vermeintlich sicheren Fällen eine sichere Zahlweise selbst mit 6,95 € zu wählen statt 5.95 € zu riskieren.

Die Betrüger hoffen zudem, dass wegen 30 oder 80 € keine eine Anzeige macht. Erstatten Sie immer Anzeige, auch wenn es nur 15 € sind. Vielleicht hat der meist professionelle Täter Spuren doch irgendwelche Spuren hinterlassen.